Biografie

Leo ist schuld!

Ohne Leo wäre ich wahrscheinlich nie Kabarettist geworden. Ich war damals ein Midlife-Crisis-gebeutelter Steuerberater, dessen Leben in geregelten Bahnen verlief: Weihnachten/Neujahr, dann im März die Winterreifen runter, ein paar verregnete Grillparties, im November die Winterreifen wieder drauf, und dann war wieder Weihnachten/Neujahr.

Aber es gab eine geheime Leidenschaft: Das Pianoforte. So kam es, dass ich anlässlich eines Offene-Bühne-Abends in der legendären Liederbühne Robinson im Münchner Schlachthofviertel drei Jazzstücke am Klavier vortrug, nachdem ich sie mit starkem Schweizer Akzent angesagt hatte. Was den Wirt Leo zu dem visionären Ratschlag veranlasste: Mehr reden, weniger spielen! Der Rest ist Kabarettgeschichte.

Es hat nach diesem Abend fünf Jahre gedauert, bis ich mein erstes abendfüllendes Soloprogramm erarbeitet hatte, und als ich vor der Entscheidung stand, den alten Beruf an den Nagel zu hängen, haben mir eigentlich alle abgeraten, ausser meinen Mandanten. Aber seither sind in 16 Jahren neun weitere Programme mit sehr unterschiedlichen  Schwerpunkten entstanden. Da das Kommentieren der Tagespolitik und der BILD-Schlagzeilen nicht mein Ding ist, sind diese Programme ein bisschen wie Rotwein: Sie werden im Alter noch besser, deshalb spiele ich sie grundsätzlich so lange, bis die Plakate aufgebraucht sind.

Jugend

Geprägt hat mich meine Jugend in einem Berner Oberländer Pfarrhaus, in dem sich eine intakte neurotische Infrastruktur mit voralpiner Bodenständigkeit paarten, was offenbar ein guter Nährboden war für milde sexuelle Obsessionen, aber auch eine philosophisch angehauchte Sicht der Dinge, die für einen Kabarettisten sehr hilfreich sein kann.

Dank

Ich möchte mich an dieser Stelle bei all denen bedanken, die mich auf meinem Weg zum besten in München lebenden Schweizer Kabarettisten begleitet, inspiriert und bei Rückschlägen ermutigt haben, insbesondere bei meinen Eltern, meinen fünf Geschwistern, meiner Frau Maria*, meinem Sohn Daniel sowie (in zufälliger Reihenfolge) dem Heine Clan, Abi von Reininghaus, Holger Paetz, Klaus Birk, Rossi aus Wasser­burg, Albert Lohr, Hans Kurray, Werner Winkler, Andreas Otto, Anne-Marie Bröckl, Roger Houghton, Melanie Albrecht, Manfred Häusler, Heidi Sorg, Christof Leistl, Anna Schoch, Manfred Frey, Monika Rother, Matthias Varga von Kibéd, Hermann G. Knauer, Sigrid Hardt, Volkmar Grüger, Victor Savant, Franz Ruzicka und last but not least Robert Weissenberger.

* sie stammt aus Magdeburg, ich hatte damals (anno 1970) gehofft, dass nicht ständig
Verwandschaft auf der Matte steht, auch ich habe geweint, als die Mauer gefallen ist …