„Cunnilingus ist kein Honigschlecken und weitere Erkenntnisse von erheblicher Tragweite“
Dieses Buch des Schweizer Sexualforschers Dr. Wilhelm G. Sprüngli – er ist übrigens eidgenössisch diplomierter Cunnilinguist – behandelt wie der Titel vermuten lässt die spannendsten Fragen rund um die Sexualität, wobei insbesondere die unterschiedlichen Spielarten von Petting (klingt wie ein Ort in Niederbayern) bis Sodomie (Tierliebe im engeren Sinne) ausführlich und unvoreingenommen besprochen werden. Hier ein Ausschnitt aus dem Kapitel Autoerotik, das unter dem Motto “Jeder ist seines Orgasmus’ Schmied!” steht:
Die Einstellung zur Onanie hat sich in den letzten 100 Jahren dramatisch verändert. So definiert z.B. Meyers in seinem Konversationslexikon, Ausgabe 1898, die Onanie als Selbstbefleckung – kann sein, muss nicht sein! Es ist ein bisschen wie bei Seifenspendern, da weiss man auch nie so genau, wo die Sache landet, wenn man überhaupt den Hebel gefunden hat. Meyers warnt eindringlich: Es kann zu einer körperlichen und geistigen Zerrüttung des betreffenden Individuums führen. Die Gefahr liegt in der Leichtigkeit, mit der der Onanist eigentlich jeden Augenblick und damit viel zu häufig dem künstlich erregten Triebe nachgehen kann.
Heute ist es wohl so, dass die Onanie während der Pubertät relativ normal ist – wir sprechen von der zwei- bis dreijährigen Dauerlattenphase, in deren Verlauf der Übergang von der Eigenliebe zu Nächstenliebe erfolgen sollte. Aber auch nach erfolgtem Übergang gibt es eine Vielzahl von Situationen, in der sie gute um nicht zu sagen prächtige Dienste leistet, sei es als kleiner Pausenkick zwischendurch oder weil man dabei rauchen und gleichzeitig die Sportschau anschauen kann und hinterher nicht reden muss.
Übrigens: auf dem Gebiet der Autoerotik sind Frauen ausnahmsweise nicht benachteiligt, weil ihnen eine breite Palette an Obst und Gemüsen zur Verfügung steht, die unauffällig eingekauft werden können, natürlich nicht palettenweise, das wäre dann doch zu auffällig, wohingegen ein Mann, der mit einem Riesenkürbis und einer Tube Vaseline an der Supermarktkasse steht, einfach ein klägliches Bild abgibt (ausser vielleicht an Halloween). Da wirkt jede Ausrede fadenscheinig: „Wissen Sie, ich habe meine Freunde zu einer Kürbiscremesuppe eingeladen, mit Vaselinecroutons“. „Geh weiter!“
„Wenn Treue Spass macht ist des Liebe –
Kleines Kompendium der multiplen Beziehung“
In diesem Folgeband geht es nicht (bzw. nur am Rande) um sexuelle Spielarten und anatomische Aspekte unseres Sexualverhaltens, sondern um das Fremdgehen (auf dem mindestens 50% der Weltliteratur basieren, und das in der Mehrzahl der Fälle eigentlich “bekannt gehen” heissen müsste). Die wichtigsten Varianten sind die heimliche Affäre und der One Night Stand. Wo liegen die Triebfedern, wo die Gefahren? Worin und warum unterscheiden sich die Fremdgehstrategien von Männern und Frauen? Hier ein Ausschnitt aus dem Kapitel “Was ist Treue bzw. Untreue eigentlich genau?”
…..lasst uns weitere Formen der Untreue betrachten: Was ist, wenn man mit dem eigenen Partner schläft und an jemand anderes denkt? Nach dem Motto: „Was ist los, warum gibst du auf?“ „Mir fällt niemand mehr ein, an den ich denken könnte!“
Was ist von Treue zu halten, die auf einem Mangel an Gelegenheit beruht? Wahrlich kein besonders edles Motiv!
Oder Treue aufgrund von Risikoabwägung, also zwischen den Folgen einer möglichen Entdeckung und der Intensität des Kicks? Wie heisst es so schön: No risk no fun, das trifft aufs Fremdgehen i.d.R. zu, ausser man möchte den Dauerpartner sowieso loswerden, aber man muss es ja nicht übertreiben, ab einem bestimmten Punkt wird das Risk kontraproduktiv, speziell wenn ein muslimischer Ehemann im Spiel ist, da reicht schon der Bruder oder der Vater!
Oder soll man es mit Yves Montand halten, der gesagt hat: Untreue beginnt erst ab der 2. Affäre, also parallel, nicht konsekutiv! Ja, wo er recht hat, hat er recht!
Quickies
Dieses Büchlein beinhaltet bernische Geistesblitze in strukturierter Form. Schweizer Humor ist bekanntlich nicht besonders lustig, aber hervorragend strukturiert. Als Strukturprinzip habe ich nach mehreren schlaflosen Nächten das Alphabet gewählt – da muss man auch erst einmal draufkommen – d.h. ich habe meine „Aphorismen“ nach Stichworten geordnet und in eine alphabetische Reihenfolge gebracht.
Kostprobe:
Auto
Ein alter Hut ist die Theorie, dass schlechte Fahrer daran zu erkennen sind, dass sie einen Hut tragen, und zwar genau mittig. Ein besseres Indiz dafür, dass man einen Sonntagsfahrer vor sich hat: Vier ältere Leute sitzen in einem Auto und alle schauen beim Rückwärtsfahren sehr konzentriert nach hinten.
Fussball
Bei internationalen Turnieren läuft meine Frau zu Hause nur noch im Nummerntrikot herum, sonst würde ich sie gar nicht wahrnehmen. Neulich hat sie mir vorgeworfen, dass ich Fussball mehr liebe als sie. Da habe ich gesagt: Das kann sein, aber ich liebe Dich mehr als Tischtennis.
Ehe
Ein Minimum an Diplomatie ist auch in einer Ehe unabdingbar. Man sollte z.B. am Muttertag im Lokal beim Studieren der Speisekarte nicht liebevoll fragen: „Was darfs denn sein, Pummelchen?“ oder beim Frühstück auf die Mitteilung „Du, ich habe heute Geburtstag!“ nicht hinter der Zeitung hervor antworten: „Du denkst aber auch an alles!“
Reif für die Insel
Irland mit dem Velo! 14 Tage, also im Endeffekt zwei Wochen! Und eines kann ich Euch sagen: So eine Velotour geht unwahrscheinlich auf die Nüsse, speziell bei uns Männern. Aber es war der beste Urlaub ohne Sex, den ich je hatte.
Gut, ich hatte schon längere Phasen ohne Sex, aber eben nicht im Urlaub, so langer Urlaube könnte ich mir gar nicht leisten. Das längste waren glaube ich 6 Monate – damals nach der Firmung. Da geht Dir hinterher überhaupt nichts mehr von der Hand.
Ursprüglich sollte es eine Nepal – Tibet Reise werden, aber ich habe mich verfahren. Kleiner Scherz!
Nein, ich habe beim Studieren des Reiseprogramms von TTT (Tschibo Trekking Tours) festgestellt,
dass von den drei Wochen nur fünf Tage reines Himalaya Trekking vorgesehen waren, der Rest war ein Klosterbesichtigungsmarathon mit drei Klöstern pro Tag. Und das schien mir ein zu hoher Preis für 5 Tage Trekking. Sightseeing ist nämlich noch nie mein Ding gewesen, wahrscheinlich erziehungsbedingt, weil die wirkungsvollste Drohung meines Vaters auf Urlaubsreisen lautete wie folgt: „Wenn Ihr Kinder nicht sofort ruhig seid, schauen wir uns noch eine Kirche an!“ Und ich spreche nicht von den Kathedralen von Winchester, Worcestershire und Westminster, sondern von den Kirchen von Latterbach, Sumiswald und Lützelflüh!